Wartezimmer - Praxis Dr. von Keller - Gastroenterologie Tübingen - Darmspiegelung Tübingen, Magenspiegelung Tübingen

Kapselendoskopie

Dünndarm/Dickdarm

Neben der Spiegelung des Magen-Darm-Traktes mit Hilfe eines sogenannten Endoskops gibt es grundsätzlich auch die Möglichkeit, eine kleine Kamerakapsel zu schlucken. Ein Endoskop ist ein schlauchförmiges Gerät mit einer eingebauten Lichtquelle und Miniaturkamera, das meist während eines kurzen künstlichen Schlafes über den Mund oder den After in den Körper eingeführt wird. Eine solche Kamerakapsel – etwa so groß wie eine Vitamintablette – ist ebenfalls mit einer Kamera und einem Blitzlicht, zusätzlich aber mit einer Batterie und einem Funksender ausgerüstet, sodass sie auf ihrem Weg durch den Verdauungstrakt bis zu 6 Bilder pro Sekunde aus dem Inneren des Körpers nach außen senden kann. Diese werden zusammen mit der Lage der Kapsel im Körper während der Untersuchung von einem kleinen Empfangsgerät, das am Körper getragen wird, auf eine Festplatte gespeichert.

Nach der Untersuchung können die (bis zu 70.000) Bilder wie ein Video betrachtet und ausgewertet werden. Die Kapsel selbst ist ein Einmalartikel und wird über die Toilette entsorgt.

Die Kapselendoskopie eröffnet vor allem die Möglichkeit, den sonst nur sehr umständlich erreichbaren Dünndarm zu untersuchen. Darüber hinaus kann, mit einer speziell programmierten Kapsel, auch der Dickdarm untersucht werden.

Vorbereitung

Vor einer solchen Untersuchung sollte mittels Computer/Kernspintomographie oder einer speziellen Testkapsel sichergestellt werden, dass die Kapsel ohne Probleme durch den ganzen Magen-Darm-Trakt passieren kann. Wie vor einer herkömmlichen Darmspiegelung muss der Darm durch geeignete Abführmaßnahmen gereinigt werden.

Kostenübernahme

Die Kapselendoskopie wird von den Krankenkassen bei bestimmten Fragestellungen regelhaft erstattet. In anderen Fällen sollte die Bestätigung der Kostenübernahme durch die Krankenkasse vor der Untersuchung eingeholt werden.

Dünndarmkapsel – Kapselenteroskopie

Der Dünndarm entzieht sich durch seine Lage zwischen Magen und Dickdarm und durch seine Länge von ca. 5 Metern einer Untersuchung mit herkömmlichen Endoskopen. Die Untersuchung mit einer Videokapsel (die sog. Kapselenteroskopie) bietet sich also besonders an und kann die Schleimhaut des Dünndarms über seine gesamte Länge darstellen.

Sie wird am häufigsten bei einem stummen Blutverlust eingesetzt, wenn die Blutungsquelle weder mit einer Magen- noch mit einer Darmspiegelung gefunden werden konnte. Dies kommt zum Beispiel unter einer gerinnungshemmenden Behandlung („Blutverdünnung“) vor.

Mit anderen Methoden nicht zu klärende Bauchschmerzen und Durchfälle können Ausdruck einer entzündlichen Darmerkrankung sein. Hier kann die Kapselenteroskopie das Ausmaß einer evtl. Dünndarmbeteiligung klären.

Dickdarmkapsel – Kapselkoloskopie

Die Untersuchung des Dickdarms mit einer Videokapsel (die sog. Kapselkoloskopie) kann eine Alternative zur herkömmlichen Darmspiegelung darstellen, wenn diese entweder nicht möglich ist oder nicht gewünscht wird. Vergleichsuntersuchungen zeigen bei optimaler Vorbereitung und Durchführung eine vergleichbare Genauigkeit des Untersuchungsergebnisses. Eine Vorbereitung im Sinne einer Darmreinigung ist wie bei einer Darmspiegelung erforderlich.

Die Vorteile liegen einerseits in der praktisch fehlenden Verletzungsgefahr, andererseits ist für die Untersuchung keine Sedierung erforderlich, sodass die Arbeitsfähigkeit theoretisch gegeben und das Führen eines Kraftfahrzeugs sowie die Geschäftsfähigkeit nicht eingeschränkt ist.

Die Nachteile liegen vor allem in der fehlenden Interventionsmöglichkeit, das heißt, bei Auffälligkeiten können keine Schleimhautproben entnommen und keine Polypen entfernt werden. In einem solchen Falle ist in der Regel eine herkömmliche Darmspiegelung mit nochmaliger Vorbereitung erforderlich.

Wichtige Infos & Downloads

» Informationen zur Vorbereitung